Dank intelligenter Regeltechnik hat das Heizen mit Strom wieder Zukunft
Die Informationstage der RWE-Tochter innogy vom 20. bis zum 22. März 2017 brachten für viele Immobilienbesitzer große Erleichterung. Mit moderner Technologie werden elektrische Speicherheizungen erheblich effizienter und ökologischer als die meisten wissen. Und: Die technisch leicht realisierbare Nachrüstung mit innovativer Steuerelektronik kostet nur einen Bruchteil von dem, was bei der Installation eines komplett neuen Heizsystems anfallen würde.
Elektrische Speicherheizungen, allgemein bekannter unter dem Begriff „Nachtspeicherheizungen“, galten lange Zeit als teure und wenig umweltfreundliche Energiefresser. Im Jahr 2009 sollten sie im Zuge der Energieeinsparverordnung sogar nach einer Übergangsfrist verboten werden. Als der Beschluss jedoch vier Jahre später wieder aufgehoben wurde, begann für die zuvor als überholt geltende Technologie eine neue Ära.
Impulse für eine neue Zukunft
Maßgeblichen Anteil daran, dass elektrische Speicherheizungen deutlich sparsamer, umweltfreundlicher und damit wieder zukunftsfähig werden können, hat das Essener Unternehmen tekmar. Der Spezialist für Regeltechnik entwickelte eine Elektronik und die zugehörige Software zur intelligenten Steuerung von Nachtspeicherheizungen – sowohl für den Betrieb von Anlagen mit Speicherheizgeräten als auch für Fußbodenheizungen.
„Die erzwungene Umrüstung auf ein komplett neues Heizungssystem wäre für manche Eigentümer von Wohnimmobilien der Ruin gewesen,“ meint tekmar-Geschäftsführer Dr. Eberhard Fries. „Denn eine Fußbodenheizung lässt sich nicht einfach austauschen und durch ein anderes System ersetzen: Der nachträgliche Einbau einer alternativen Heizanlage beispielsweise mit Heizkessel, Kamin und der Installation eines kompletten Wasserkreislaufs ist so kostenintensiv, dass man stattdessen besser alle Fenster erneuert oder die Fassade dämmt.“
Mit der Technologie von tekmar, die nicht nur für Ein- und Mehrfamilienhäuser, sondern auch für Eigentumswohnungen genutzt werden kann, lassen sich jedoch bestehende Systeme problemlos modernisieren. „Ein Umdenken auf politischer Ebene, veränderte Interessen der Netzbetreiber und nicht zuletzt der technologische Fortschritt sind Faktoren, die zu einer Renaissance und einer neuen Betrachtung der Speicherheizungen geführt haben,“ so Fries.
Höhere Flexibilität durch ausgedehnte Niedertarifzeiten
Eine weitere Grundlage für die effizientere Nutzung von vorhandenen Speicherheizungen ist die Erweiterung der Niedertarifzeiten. Während zu früheren Zeiten der preisgünstige „Nachtstrom“ tatsächlich nur nachts für wenige Stunden zur Verfügung stand, hat der unter anderem für das Ruhrgebiet verantwortliche Netzbetreiber Westnetz GmbH die Freigabezeiten erheblich ausgedehnt.
Dies hat zur Folge, dass die Speicher heute täglich in einem Zeitraum von bis zu 19 Stunden elektrisch mit Wärme aufgeladen werden können. „Damit ist der größte Nachteil des Heizungssystems vom Tisch,“ sagt Andreas Weeber, Produktmanager von tekmar. „Früher musste erheblich mehr Wärme für die langen Ausschaltzeiten gespeichert werden, die dann aber häufig ungenutzt verpuffte. Durch den erweiterten Spielraum können heute dagegen die Ladezeiten präzise an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Und genau dies regelt unsere Steuerung!“
Smart Heating: Was kann die intelligente Steuerung?
Das einzigartige Steuer- und Regelsystem von tekmar ist in der Lage, Energieaufnahme und Wärmeleistung individuell zugeschnitten auf die Lebensgewohnheiten und Anforderungen des Nutzers zu optimieren. Die Vernetzung des Systems mit einer Wettervorhersage aus dem Internet und die Fernsteuerbarkeit über den EESH-Server machen es möglich, den Energiebedarf zu senken und gleichzeitig den Komfort des Nutzers zu erhöhen. „Man könnte das Ganze ‚Smart Heating‘ nennen,“ schmunzelt Weeber. „Wer möchte, kann auch eine App auf seinem Mobilgerät, Tablet oder PC nutzen und die Programmierung der Heizung vom Büro oder Urlaubsort aus steuern.“
„Wir regeln das ganz einfach.“
Unter diesem Leitgedanken entwickelt das Essener Unternehmen tekmar Lösungen, die sich aus Laiensicht zwar zunächst kompliziert anhören, in der Realität jedoch vergleichsweise leicht umzusetzen sind. „In den meisten Fällen ist die Nachrüstung des bestehenden Systems mit einem überschaubaren Zeit- und Kostenaufwand durchführbar, egal ob Fußbodenheizung oder bei einer Anlage mit mehreren Speichergeräten,“ erläutert Thomas Beye, der bei tekmar für den Vertrieb verantwortlich ist. „Es müssen weder Fußböden aufgestemmt noch Wände aufgeschlagen und Leitungen verlegt werden. Der Aufwand reduziert sich auf den – teilweisen oder kompletten – Austausch der Steuertechnik, die Parametrierung gemäß Vorgabe des Energieversorgers und Wünschen des Nutzers und eine abschließende Funktionsprüfung der gesamten Anlage. Häufig ist die Umstellung im Laufe eines einzigen Tages möglich. Auch hinsichtlich der zu erwartenden Kosten kann Thomas Beye Eigentümer beruhigen: „Natürlich hängt der Endpreis immer von den individuellen Gegebenheiten ab. Aber um eine grobe Orientierung zu geben: Für eine Wohnung mit vier Räumen und einer Fußbodenspeicherheizung beginnt der Komplettaustausch der Steuerung bei Gerätepreisen von 1.100 EUR zuzüglich der Installationskosten. Mit einer entsprechenden Umrüstung bei Speicherheizgeräten liegen die Kosten bei ca. 2.000 EUR.
Dies ist im Vergleich zu allen denkbaren Alternativen wirklich kostengünstig und ein Betrag, der sich angesichts der Energieersparnis schnell amortisiert.“
Auch ökologisch im grünen Bereich
Nach der Umrüstung können Betreiber einer elektrischen Energiespeicherheizung auch im Zeitalter eines veränderten Energie- und Umweltbewusstseins wieder erhobenen Hauptes ihr neues altes Heizsystem präsentieren: Die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist gerade aus ökologischer Sicht wünschenswert.
Anbieter wie innogy bieten speziell dafür umweltfreundliche Tarife wie „Strom Natur Komfortheizung” mit 100 % Naturstrom an.
Und einen ökologischen Pluspunkt konnten elektrische Speicherheizungen schon immer für sich verbuchen: Die heute genutzten Anlagen stammen zum Teil noch aus den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und sind damit erwiesenermaßen nahezu „unkaputtbar“.
(Aus WAZ, Essen)